Clubhouse – Ein Hype um Clubhouse – Doch was passiert mit unseren Daten?

Clubhouse – Ein Hype um Clubhouse – Doch was passiert mit unseren Daten?
6. April 2021 hejlife
In Social Media
Clubhouse und Datenschutz

Social Media ist aus dem Alltag unseres 21. Jahrhunderts nicht mehr wegzudenken. Instagram, Tiktok, Youtube und Co. haben den Markt der sozialen Netzwerke bereits erobert. Doch seit einiger Zeit mischt eine neue App mit, die den Namen Clubhouse trägt. Doch neben all dem Hype stößt die App bereits ordentlich auf Kritik. Der Grund? Datenschutz!

Aber was ist Clubhouse überhaupt?

Bei der App handelt es sich um ein soziales Netzwerk, das ausschließlich auf Audio-Inhalten fußt. Diese sogenannte Audio-only-App ermöglicht es den Nutzern, diversen Gesprächen wie bei einem Live-Podcast zu lauschen oder sich selbst aktiv an Diskussionen zu beteiligen. Auf Kommentare, Likes und Videos wird gänzlich verzichtet. Der einzige Clou: nicht jeder kann sich einfach so anmelden, denn um ein Benutzerkonto samt Name und Kennwort zu erstellen, bedarf es vorher erstmal einer exklusiven Einladung.

Falls du zu den glücklichen Usern gehörst, die dank einer Einladung schon ihren eigenen Account besitzen, konntest du der neuen App bereits auf den Zahn fühlen. Fakt ist, die App kommt gut an und der Hype scheint sich lange aufrecht zu erhalten. Doch mit dem Schutz der Daten scheinen es die App-Entwickler nicht allzu genau genommen zu haben.

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Clubhouse und unsere Daten

So steht besonders in der Kritik, dass Clubhouse auf die privaten Smartphone-Kontakte der Nutzer zugreift. Denn nur, wer der App erlaubt, auf sein Telefonbuch zugreifen zu dürfen, darf auch Einladungen versenden. Dass hierbei komplette Telefonbücher auf den App-Server geladen werden, scheinen die meisten gar nicht zu wissen. Die App legt damit sogenannte Schattenprofile an, also quasi Online-Konten für Personen, die noch gar nicht registriert sind. Diese Betroffenen müssten nach Artikel 14 DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) informiert werden, was bislang jedoch nicht erfolgt. Überhaupt müssten die App-Betreiber bereits im Voraus jene User informieren, deren Daten sie verarbeiten. Darüber hinaus müssten sie transparent aufzeigen, dass sie überhaupt Daten verarbeiten, zu welchem Zweck sie das tun und wie sie das tun. Nachträgliche Informationen sind nicht ausreichend. In den Augen vieler Datenschützer liegt Clubhouse aufgrund der Datenweitergabe deshalb in der rechtlichen Grauzone.

Außerdem bietet die App nach eingehenden Untersuchungen zahlreiche Schwachstellen, die für Hacker und Cyber-Kriminelle äußerst attraktiv sind. Erfahrenen Hackern ist es aufgrund von Sicherheitslücken unter anderem möglich, geführte Gespräche in höchstmöglicher Qualität mitzuschneiden. Ebenso haben sie über eine Schnittstelle der App Zugriff auf tausende Nutzerdaten, bevor der Server derartige Anfragen blockiert. Die Menge an Daten, die dabei von unbefugten Dritten gespeichert wird, ist erschreckend: neben Nutzernamen, Klarnamen und Profilbildern, können Hacker auch Zugriff auf Account- bzw. Benutzerkonto-Beschreibungen, Followeranzahl, das Datum der Registrierung sowie eventuell verknüpfte Konten bei Instagram oder Twitter (generell die sozialen Netzwerke) haben. Da ist auch der Schutz von Online-Konten über ein Kennwort nicht mehr ausreichend.

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Digitaler Nachlass

Trotz all der Kritik, nimmt der Hype um das neue Social-Media-Wunder nicht ab. Falls auch du bereits zu den Usern zählst, solltest du dir spätestens jetzt einmal Gedanken darüber machen, was mit all deinen Daten passiert, wenn du heute für immer deine Augen schließen würdest. Digitaler Nachlass ist in der heutigen Zeit kein Fremdwort mehr. Gemeint ist damit dein sämtliches digitales Vermögen. User können sich in vielen sozialen Netzwerken bereits selbst um den Punkt „digitaler Nachlass“ kümmern und Nachlass-Kontakte hinterlegen. Denn die Datenweitergabe und Datenverarbeitung hört auch im Todesfall nicht auf, obwohl die DSGVO hierfür einschlägige Regelungen beinhaltet. Doch darüber machen sich in der Tat leider die wenigsten Gedanken. Du etwa? Zum Schutz deiner Privatsphäre wäre es den ein oder anderen Gedanken zumindest wert. Nachlass-Kontakte können mit einer Vollmacht nämlich anschließend dafür sorgen, dass entsprechende Daten gelöscht werden.

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