Organspende – Kann ich selbst über eine Organspende entscheiden?

Organspende – Kann ich selbst über eine Organspende entscheiden?
29. Juli 2020 hejlife
In Allgemein
Organspende - Kann ich selbst über eine Organspende entscheiden?

Der Organspendeausweis – ein Lebensretter: Eine Organspende kann das Leben eines anderen Menschen retten. Manche Menschen lehnen es ab, im Falle ihres Todes Organe zu spenden, andere dagegen sind davon überzeugt. Egal, wie Du Dich entscheidest, Fakt ist, dass Organe nur mit Deiner Zustimmung entnommen werden dürfen. Ein Organspendeausweis kann Dir dabei helfen.

Was genau ist ein Organspendeausweis?

Organspende ja oder nein? Darüber solltest Du Dir, wenn Dir das Thema am Herzen liegt, frühzeitig Gedanken machen. Ob Organspender oder nicht, ein Organspendeausweis kann im Notfall helfen, Klarheit zu schaffen. Für den schlimmsten Fall solltest Du einen Organspendeausweis mit Dir tragen oder ein anderes schriftliches Dokument mit Deiner Unterschrift, auf denen Du Deine Wünsche klar festlegst.

Der Organspendeausweis ist ein rechtsgültiges Dokument. Du kannst ihn Dir über die Webseiten „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ (BZgA) oder die „Deutsche Stiftung Organtransplantation“ (DSO) entweder bestellen oder ihn einfach herunterladen. Der Ausweis hat etwa Scheckkartengröße und kann so einfach mitgenommen werden.

Vorne auf dem Ausweis trägst Du Deinen Namen, Adresse und Dein Geburtsdatum ein. Auf der Rückseite kannst Du Deine Wünsche festlegen. Zum Beispiel, ob Du Organe und Gewebe spenden möchtest oder ob Du dies ablehnst. Du kannst hier sogar festlegen, dass nur bestimmte Organe zur Entnahme freigegeben sind. Kannst Du Dich nicht entscheiden und möchtest die Entscheidung einer anderen Person überlassen, kannst Du auch das notieren. In diesem Fall ist es außerdem ratsam, der betreffenden Person, die die Entscheidung fällen soll, eine Vollmacht auszustellen.
Damit der Ausweis auch gültig ist, musst Du ihn mit Datum unterschreiben.

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Ist man automatisch Organspender?

Hier in Deutschland ist es so, dass Du die Erlaubnis zur Organspende erteilen musst. In anderen Ländern, wie zum Beispiel Österreich, wirst Du im Falle des Todes automatisch zum Organspender, wenn Du zu Lebzeiten nicht dagegen Widerspruch einlegst. Diese Widerspruchsregelung zieht unsere Regierung nun auch in Betracht. Die sogenannte Widerspruchsregelung sagt, dass Du mit einem gültigen Dokument, zum Beispiel dem Organspendeausweis, nicht wie bisher belegen musst Organspender zu werden, sondern dass Du dies NICHT wünschst, also Widerspruch gegen die automatische Organentnahme einlegst.

Ein Testament ist nicht dazu geeignet, festzulegen, ob man Organe spenden möchte oder eben nicht. Da ein Testament erst einige Zeit nach dem Tod geöffnet und verlesen wird, ist es für eine Organspende zu diesem Zeitpunkt schon zu spät.

Mehr zum Thema Testament – Was genau ist ein Testament?

Ein digitaler Nachlass garantiert zwar schnelleren Zugriff auf alle relevanten Daten, die Angehörige nach einem Todesfall benötigen, aber auch hier kann die Zeit nicht ausreichend sein, um eine Organspende möglich zu machen oder zu verhindern. Ein digitaler Nachlass ist allerdings eine gute Möglichkeit, um Belange zum Beispiel um Sozial-Media Accounts, Facebook und Co. oder Online-Konten im Falle eines Falles abzusichern. Auch hier sollte, um auf der sicheren Seite zu sein, dem betreffenden Angehörigen eine Vollmacht erteilt werden.

Mehr zum Thema Digitaler Nachlass bei Facebook – Wie geht Facebook mit meinem Nachlass um?

Besteht bei der Organspende ein festgelegtes Spenderalter?

Ein bestimmtes Spenderalter gibt es nicht. Ab dem 14. Lebensjahr kann jede Person eine Spende von Organen oder Gewebe ablehnen. Zustimmen darf man ohne Zustimmung der Erziehungsberechtigten allerdings erst ab dem 16. Lebensjahr. So können auch Jugendliche einen Organspendeausweis ausfüllen und mit sich führen. Es gibt auch keine Grenze, wie alt man sein darf, um Organe spenden zu dürfen. Hier ist einzig und allein der Zustand der Organe wichtig.

Mehr zum Thema Patientenverfügungen – Die Patientenverfügung für den Fall der Fälle.

Mit der DKMS Blutkrebs besiegen helfen

Wenn Du gerne anderen Menschen helfen möchtest, sollte ein Hinweis auf die DKMS – die Deutsche Knochenmarkspenderdatei – hier nicht fehlen.

Viele Blutkrebspatienten finden selbst in ihrer Familie keinen passenden Stammzellenspender. Das kann ihnen das Leben kosten. Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei führt Spender und Blutkrebspatienten daher weltweit zusammen. Auch Du kannst ein Teil dieser großen „Familie“ werden, indem Du Dich als Stammzellenspender registrieren lässt und damit hilfst, Menschenleben zu retten.

Alle 15 Minuten erhält in Deutschland ein Patient die Diagnose „Blutkrebs“, so die DKMS. Möchtest Du mehr über die DKMS erfahren? Dann klicke auf folgenden externen Link auf die Seite der DKMS. Dies ist keine bezahlte Werbung, wir unterstützen die Initiative sehr gerne.


Hinweis: Unsere Beiträge sind keine Rechtsberatung, für rechtliche Fragen sprich bitte mit einem Anwalt oder Notar. Fotohinweis: Photo by Remy_Loz on Unsplash, Photo by Mitchell Griest on Unsplash, Photo by Joseph Pearson on Unsplash

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